Zum Inhalt unserer Demonstration ein paar Zeitungsartikel und Beiträge:
Stadtsoziologe Dieter Rink über bezahlbares Wohnen und die (Ohn-)Macht der Kommune
kreuzer: Was sind die größten wohnungspolitischen Probleme in Leipzig?
DIETER RINK: Ich würde die Bezahlbarkeit des Wohnens dazuzählen und die Bereitstellung von genügend Wohnungen angesichts anhaltenden Zuzugs. Derzeit werden zwar jährlich 1.500 bis 2.000 Wohnungen gebaut, 2018 sogar etwas mehr. Wenn aber weiterso viele Menschen zuwandern, reicht das nicht. Die neu gebauten sowie die sanierten Wohnungen kommen praktisch alle im höherpreisigen oder im Luxussegment auf den Markt. Gebraucht werden jedoch preisgünstige und bezahlbare Wohnungen. Obwohl die Einkommen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, sind die Mieten offensichtlich noch stärker gestiegen, was die hohe Mietbelastungsquote erklärt.
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/08/01/schleichende-gentrifizierung/
Sozialreport 2018: Leipzig wird größer, teurer und ärmer
Die Stadt Leipzig hat den Sozialreport für das Jahr 2018 veröffentlicht. Wie aus dem am Freitag erschienenen Papier hervorgeht, nehmen die Probleme in Bezug auf Armut, Wohnungslosigkeit und Mietschulden zu.
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Sozialreport-2018-Leipzig-wird-groesser-teurer-und-aermer
Hartz IV: Sehr große Wohnungsnot in Leipzig!
Wenn die Stadt Leipzig (CDU /SPD – regiert) nicht sofort umsteuert, werden zig 1000 Sozialleistungsempfänger entweder in die Wohnungslosigkeit getrieben oder sie müssen aus den kargen Regelsätzen ( 416 €) noch zusätzlich bis zu 100 € selbst für die Miete aufbringen! Aktuell gibt es etwa 6000 Menschen, welche vom Jobcenter gezwungen werden – anteilig Miete aus ihrem Regelsatz zwischen 50 und 100 € selbst zu tragen. Der größte Teil davon sind Familien mit Kinder.
– https://www.freitag.de/autoren/fhp-freie-hartz-iv-presse/hartz-iv-sehr-grosse-wohnungsnot-in-leipzig
Immobilienpreise in Leipzig erreichen neuen Höchststand
„Egal in welches Teilsegment wir schauen – nie zuvor waren Grundstücke so teuer wie heute“
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Immobilienpreise-in-Leipzig-erreichen-neuen-Hoechststand
In Leipzigs Neubauten stehen viele Wohnungen leer – gleichzeitig herrscht Wohnungsnot:
»Wir haben in Leipzig Wohnungsnot« erklärte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau vor einem knappen Jahr
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/09/04/da-laeuft-doch-was-schief/
Das sind die ersten neuen Sozialwohnungen in Leipzig
Nach vielen Jahren Pause werden in Leipzig nun wieder geförderte Wohnungen mit einer Mietpreisbindung errichtet. Die ersten Neubau-Quartiere stellte die Stadt am Montag vor. Ab 2020 will sich die Kommune sogar selbst an den Kosten für weitere, solcher Vorhaben beteiligen – zu Lasten der Steuerzahler.
Auch im Neubaubereich werden nun die ersten Sozialwohnungen in Leipzig fertig. Das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung (AWS) lud die Presse am Montag extra zu einer Besichtigung nach Lindenau ein, wo in der Lionstraße 8 ab Ende Januar 2020 sieben solcher Zwei-Raum-Wohnungen bezogen werden können. Sie verfügen über 53 bis 59 Quadratmeter und sind barrierefrei erreichbar.
Stadt will Teil der Kosten übernehmen
Die geförderten Quartiere unterscheiden sich in keiner Weise von den 21 anderen Wohnungen in dem Haus, das in den letzten 21 Monaten nahe der Kreuzung Lützner/Zschochersche Straße entstanden ist, betonte Amtsleiter Frank Amey. Er wartete zugleich mit einer Überraschung auf.
Demnach will sich die Stadt Leipzig ab 2020 finanziell am Bau von Sozialwohnungen beteiligen. „Ziel ist, dass die Kaltmiete in den geförderten Neubauten auch künftig 6,50 Euro beträgt“, erklärte Amey. Ein entsprechender Beschlussvorschlag für den Stadtrat sei bereits in Arbeit.
Bisher zahlt alles der Freistaat
Hintergrund: Bisher zahlt nur der Freistaat Sachsen einen Zuschuss (3,50 Euro pro Quadratmeter) an die Bauherren. Da deren Kosten jüngst von umgerechnet 10 Euro Miete auf 10,50 Euro gestiegen sind, müssten ab 2020 für neue Förderprojekte eigentlich 7 Euro kalt festgeschrieben werden. Die 50 Cent Differenz wolle nun die Stadt finanzieren – falls der Freistaat nicht doch noch seine Förderbedingungen ändert, erläuterte der Amtsleiter.
Aus 50 Cent werden 5310 Euro
50 Cent klingt nicht viel. Als Rechenbeispiel herangezogen, würde das jedoch für eine 59-Quadratmeter-Wohnung über den gesamten Förderzeitraum von 15 Jahren eine Summe von 5310 Euro bedeuten, die die Stadt aus ihren Steuereinnahmen aufbringen müsste. Wer einmal eine geförderte Wohnung ergattert hat, braucht dort auch dann nicht wieder ausziehen, falls sich seine Einkommenssituation erheblich verbessert.
60.000 einkommensschwache Haushalte
Leipzig zähle über 60 000 einkommensschwache Haushalte, erläuterte Amey. Etwa die Hälfte davon (alle, die nicht schon KdU-Leistungen beziehen) könnten sich um so eine schicke Neubauwohnung wie in Lindenau bewerben. Diese verfügen über Parkett, Fahrstuhl, Tiefgarage, Wanne, Dreifachverglasung, begrüntes Dach mit Photovoltaik-Anlage, Loggia oder Balkon.
Gebaut hat sie die Leipziger Firma S&T, die künftig eine der drei Gewerbeflächen in dem Neubau für ihr Büro nutzt. „An der Volbedingstraße in Mockau steht bereits ein Rohbau, in dem wir weitere acht geförderte Wohnungen schaffen werden“, sagte deren Geschäftsführer Sigfried Guder.
Großer Schwung kommt erst 2021
Die nächsten Neubau-Sozialwohnungen in Leipzig werden nach Rathaus-Angaben im Mai 2020 bezugsfertig. Mehrere Hundert Quartiere folgen im Jahr darauf – wenn der kommunale Großvermieter LWB bei seinen ersten Projekten über die Ziellinie schreitet.
Wie berichtet, hat das AWS bereits Verträge für über 1000 Sozialwohnungen abgeschlossen: im Neu- und Altbau. Bei den Altbausanierungen wurden schon vor einiger Zeit die ersten Quartiere bezogen. Dort können teilweise auch KdU-Bezieher eine geförderte Wohnung erhalten.
Wohnberechtigungsschein entscheidend
Voraussetzung ist in jedem Fall ein weißer Wohnberechtigungsschein. Den Antrag dafür erhalten Interessenten im Sozialamt der Stadt Leipzig – siehe dazu den
Schon 1000 neue Sozialwohnungen für Leipzig genehmigt – erste werden bereits vermietet
Der Bau von mietpreisgebundenen Wohnungen in Leipzig nimmt jetzt richtig Fahrt auf. Für über 1000 Stück konnte die Kommune bereits Verträge abschließen. Wo sie entstehen und was man tun muss, um einen Berechtigungsschein zu erhalten, erklärt dieser Bericht.
Es funktioniert also doch. Jahrelang gab es viele Zweifel und Kritik am neuen sächsischen Förderprogramm zum Bau von mietpreisgebundenen Wohnungen. In Leipzig erfreut sich das Programm inzwischen aber großer Beliebtheit, geht aus einer Antwort des Baudezernates auf eine Anfrage der Linken-Fraktion im Stadtrat hervor.
Neulindenau steht ganz vorn
Für 1027 Wohnungen konnte das Dezernat bereits Verträge mit Bauherren abschließen. Die meisten davon werden in Neulindenau (341), Möckern (116), Südvorstadt (89), im Zentrum-Ost (80), Zentrum-Süd (61), Leutzsch (60) und Gohlis-Nord (50) entstehen. Insgesamt verteilen sich die Projekte auf 25 Leipziger Ortsteile. Ein Großteil der Abschlüsse entfällt auf die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB).
6,50 Euro kalt pro Quadratmeter
Wie berichtet, hatte das stadteigene Unternehmen in diesem Jahr entsprechende Arbeiten an der Bernhard-Göring- und Querstraße sowie in der Straße des 18. Oktober begonnen. In diesen Neubauten sind insgesamt 151 Sozialwohnungen geplant, die nach Fertigstellung für eine Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter vergeben werden.
Grünes Licht für Hafen-Projekt
Das aktuell größte Projekt befindet sich in Neulindenau und umfasst 300 Sozialwohnungen an der Saalfelder Straße. Auch dort will die LWB bald loslegen. Für den Bau einer Kita (140 Plätze) mit zwölf Sozialwohnungen in den oberen Etagen am Lindenauer Hafen gab der Aufsichtsrat unlängst grünes Licht.
Auch Privatfirmen beteiligt
Doch auch private Entwickler oder Genossenschaften würden immer aktiver, so das Baudezernat. Zum Beispiel errichtet der Großvermieter Vonovia derzeit 50 Sozialwohnungen an der Landsberger / Ecke Maria-Grollmuß-Straße in Gohlis-Nord, die im Herbst 2020 bezugsfertig werden. Auch Stephan Praus, Vorstand der Leipziger Lewo AG, hat ein privates Projekt an der Karl-Vogel-Straße in Anger-Crottendorf gestartet, bei dem in einem Neubau ausschließlich Sozialwohnungen entstehen. „Es werden zehn moderne Drei- und Vier-Raum-Wohnungen mit Aufzug. Ich freue mich sehr, dass die Baugenehmigung soeben erteilt wurde – es kann losgehen“, sagte er der LVZ.
Einige Konzeptvergaben
Um das Volumen zu erhöhen, könnte günstiges Bauland von der Kommune oder dem Bund mit der Auflage angeboten werden, dort ausschließlich Sozialwohnungen zu schaffen, regte Praus an. In diese Richtung zielt die Stadt schon bei ihren Konzeptvergaben. So wurden in einer ersten Runde 53 Sozialwohnungen für Baulücken in der Braustraße 22, Prager Straße 226 und Wittenberger Straße 55 vereinbart. Aktuell bietet das Liegenschaftsamt Grundstücke in der Delitzscher Straße 93, Cichoriusstraße 8 und an der Bernhardstraße an. Die Bewerbungsfrist endet am 19. Dezember.
Nothilfe für Großfamilien
Zudem will die Stadt nun erstmals selbst Geld in die Hand nehmen, um dem akuten Mangel an Wohnraum für Großfamilien zu begegnen, die von Grundsicherung (zum Beispiel Hartz IV) leben. Ein Problem an dem sächsischen Förderprogramm ist, dass sich dabei im Neubau keine Mieten auf dem niedrigen Niveau der Leipziger Kosten für die Unterkunft (KdU) erreichen lassen. Dies gelingt nur bei Umbauten oder Sanierungen in vorhandenen Häusern. Von den 1027 schon bewilligten Sozialwohnungen fallen in diese Kategorie aber nur 98, zudem oftmals kleinere Quartiere.
Um die Lücke zwischen den 6,50 Euro im Neubau und dem Leipziger KdU-Satz zu schließen, stellt die Stadt 970 000 Euro für zwei Pilotprojekte zur Verfügung. Dadurch kann die Kaltmiete für 31 sehr große Neubauwohnungen in Probstheida und im Zentrum-Süd weiter sinken: um 1,56 Euro pro Quadratmeter auf 4,94 Euro. Dieser Wert liegt dann im KdU-Bereich, heißt es in einer aktuellen Vorlage für den Stadtrat. Die beiden Pilotprojekte seien ebenfalls durch Konzeptvergaben entstanden. Vier Wohnungen sind dabei für 8-Personen-Haushalte, dreizehn für 7-Personen-Haushalte, elf für 6-Personen-Paushalte sowie drei für 5-Personen-Haushalte gedacht.
Bedarf mehr als doppelt so hoch
Die ersten 33 Sozialwohnungen in Leipzig werden bis zum Jahresende bezugsfertig (siehe Infokasten). Die bisherigen Erfahrungen mit dem Programm bezeichnete das Baudezernat als „gut“. Das alles reiche freilich bei weitem noch nicht, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Dieser liege für Leipzig bei jährlich 1300 neuen Sozialwohnungen, wofür 53 Millionen Euro an Zuschüssen nötig wären. Bislang genehmigte der Freistaat 20 Millionen Euro pro Jahr. Für 2020 wurde ein Anstieg auf 25 Millionen Euro in Aussicht gestellt – vielleicht wird es im Zuge der Koalitionsverhandlungen für die nächste sächsische Regierung jedoch noch etwas mehr.
So kommen Leipziger an eine Sozialwohnung
Premiere für Leipzig: Die ersten 33 Wohnungen mit einer Mietpreisbindung gemäß des Förderprogramms des Freistaates Sachsen werden noch in diesem Jahr bezugsfertig. Sie befinden sich in der Gorkistraße 121, Richard-Lehmann-Straße 39 bis 43 sowie in der Georg-Schwarz-Straße 184. Die Miete von 20 dieser frisch sanierten Wohnungen liegt im Bereich der Kosten für die Unterkunft (KdU). Sie können also von Menschen bezogen werden, die Grundsicherung erhalten, teilte das Rathaus dazu mit.
Die Vermietung habe bereits begonnen, hieß es weiter. „Nur Inhaber eines weißen Wohnberechtigungsscheines können sich darum bemühen – Ansprechpartner hierfür ist das Sozialamt, die Abteilung Soziale Wohnhilfe und darin das Sachgebiet Wohnraumversorgung in der Prager Straße 21. Weitere Informationen zum Wohnberechtigungsschein gibt es online unterwww.leipzig.de/wohnberechtigungsschein-beantragen.“
Der weiße Wohnberechtigungsschein ist Voraussetzung für die Anmietung jeglicher Wohnung, die nach der „Richtlinie gebundener Mietwohnraum vom 22.11.2016“ des Freistaates Sachsen saniert oder neu geschaffen wurde. Wer ihn beantragen will, muss ein Formular ausfüllen (das unter dem Link oben zum Download steht), außerdem Personalausweis/Pass, Einkommensbelege (Gehaltsnachweise der letzten zwölf Monate, Rentenbescheide, Sozialhilfebescheid, Bafög, Unterhalt und ähnliches), gegebenenfalls Schwerbehindertenausweis oder Mutterpass sowie den Mietvertrag der bisherigen Wohnung vorlegen.
Den weißen Wohnberechtigungsschein erhalten nur Haushalte, die innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen liegen. Wahrscheinlich habe etwa die Hälfte der Messestädter darauf einen Anspruch, erklärte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau (parteilos) mehrfach. Die geförderten Neubauwohnungen für dieses Segment sind 15 Jahre lang auf eine Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter festgeschrieben (der Vermieter erhält vom Freistaat einen monatlichen Zuschuss von 3,50 Euro pro Quadratmeter). Bei sanierten Wohnungen gibt es ebenfalls 15 Jahre lang einen Zuschuss vom Land, dessen Höhe abhängig von den Kosten der jeweiligen Arbeiten ist. Sanierte Wohnungen landen damit häufig – aber nicht immer – im Bereich der Leipziger KdU-Sätze.
Wer lebt im Luxus-Studentenwohnheim – und wenn ja, wie viele?:
449 Euro zahlt er monatlich für seine vormöblierten 18 Quadratmeter im Souterrain des kastenförmigen Gebäudes, eine von nur fünf Wohneinheiten der günstigsten Kategorie. Dass er ziemlich genau doppelt so viel investieren muss wie in einem der Wohnheime des Studentenwerks Leipzig oder rund 200 Euro mehr als für ein durchschnittliches WG-Zimmer
– https://kreuzer-leipzig.de/2018/08/01/connewitz-luxus-studentenwohnheim/
Von unbewohnbar zu unbezahlbar – Ursachen der Wohnungsnot im Osten
Leipzig gilt nicht nur unter ostdeutschen Städten als Boomtown Nummer eins. Keine andere deutsche Großstadt verzeichnet höhere Zuwachsraten bei der Einwohnerzahl. Jährlich kommen zirka 10.000 Neuleipziger hinzu – und die suchen: Wohnungen. Zwar wird in Leipzig viel gebaut: über 2.000 neue Wohnungen entstehen hier jährlich. In attraktiven Lagen ist bald jede Baulücke geschlossen. Doch es gibt ein Problem:
„Wenn gebaut wird, dann fast nur im hochpreisigen Segment. Also entweder entstehen sehr teure Eigentumswohnungen oder wenn überhaupt Mietwohnungen entstehen, dann für 10 Euro, für 11 Euro, teilweise auch für 13 Euro kalt.“ – Roman Grabolle, Netzwerk Leipzig – Stadt für alle
Diese Mietpreise können vor allem einkommensschwache Familien nicht zahlen.
– https://www.mdr.de/zeitreise/kaum-noch-bezahlbarer-wohnraum-in-grossstaedten-100.html
Leipzig benötigt mehr bezahlbaren Wohnraum – nicht weniger
Wie ein Tropfen auf den heißen Stein mutet es an, dass am Bayerischen Bahnhof durch Förderprogramme des Landes 360 Wohnungen entstehen sollen, die zunächst »nur 6,50 Euro kalt pro Quadratmeter« kosten sollen. Zudem hat das Innenministerium seine Prognose über den Bedarf an Sozialwohnungen in Leipzig kürzlich halbiert – trotz nach wie vor steigender Bevölkerungszahlen.
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/05/02/leipzig-benoetigt-mehr-bezahlbaren-wohnraum-nicht-weniger/
Absage an sozialen Wohnungsbau in Leipzig
In einem Brief an den Leipziger Oberbürgermeister haben wichtige private Vermieter und alle großen Wohnungsgenossenschaften den Plänen zum sozialen Wohnungsbau eine Absage erteilt. Ein neues Förderprogramm des Freistaates Sachsen könnten sie „aktuell nicht in Anspruch nehmen“.
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Absage-an-sozialen-Wohnungsbau-in-Leipzig
Sachsens Innenminister: Kein Grundrecht auf eine Sozialwohnung in der City
Selbst wenn der Wohnungsmarkt in Leipzig und Dresden „zunehmend angespannt“ sei, könne für Sachsen nicht von einer Wohnungsnot gesprochen werden, sagt Sachsens Innen- und Bauminister Roland Wöller (CDU). Statt großflächig auf Sozialwohnungen zu setzen, müsse es darum gehen, den hohen Leerstand in mittelgroßen Städten zu reduzieren – und zwar durch Zuzüge.
Ab 2018 werden in Leipzig wieder Sozialwohnungen gebaut
Der Bedarf hingegen steigt schon längere Zeit an. 26 Prozent der 580 000 Messestädter hätten Anspruch auf eine Wohnung, deren Miethöhe den Kosten der Unterkunft (KdU) für Hartz-IV-Empfänger entspricht, rechnet Tom Hübner vom Sozialamt vor. Zum Beispiel liege die Einkommensgrenze für Ein-Personen-Haushalte bei 12 000 Euro pro Jahr, für einen Zwei-Personen-Haushalt bei 18 000 Euro.
Weil die Stadt zurzeit jährlich um etwa 6600 Haushalte wächst, müssten allein schon aus diesem Grund jeweils 1700 geförderte Wohnungen hinzukommen, so Amtsleiter Gerkens.
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Ab-2018-werden-in-Leipzig-wieder-Sozialwohnungen-gebaut
Obdachlos in Sachsen: Not in Dresden und Leipzig nimmt zu
Auch in Leipzig zieht der Wohnungsmarkt seit Jahren kräftig an – wachsen überall neue Eigentumswohnungen aus dem Boden, steigt parallel zu den Mieten auch die Zahl von Wohnungsnotfällen. Mehr als 3500 sind es pro Jahr an der Pleiße. Damit sich die Situation nicht weiter verschärft, hat Leipzig ebenfalls ein Investitionsprogramm gegen Wohnungsnot in Angriff genommen.
Häuserkampf in der Südvorstadt: Bewohner wollen bezahlbaren Wohnraum erhalten – und Investorenpläne ermöglichen
Vier Häuserblöcke in der Südvorstadt sollen teuer saniert werden. Seit Jahren stehen die Gebäude nahezu leer. Die verbliebenen Bewohner möchten eins der Häuser kaufen und bezahlbaren Wohnraum erhalten. Auch der Weg für die Sanierungspläne wäre dann frei. Doch die Verhandlungen mit dem Investor sind schwierig.
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/08/05/ein-viertel-erhalten/
Neues Wohnkonzept mit Oberbürgermeister Burkhardt Jung diskutiert
Befürchtungen einer Gentrifizierung beständen nicht. Selbst OB Jung betonte, dass die aktuellen Preissteigerungen in einigen Stadtteilen eine ganz natürliche Entwicklung sei. „Das ist eine normale Karawane, die auch wieder weiterzieht. Wir haben kein Gentrifizierungsproblem“
Aktuelle Zahlen zum Neubau in Leipzig: Im Süden und Osten entstehen die meisten neuen Wohnungen
Fraglich ist auch, inwieweit sich für die neuen Wohnungen Mieter finden, die diese bezahlen können. Dem aktuellen Monitoringbericht der Stadt zufolge liegen die Nettokaltmieten im Bereich von Neubauten bei zehn Euro pro Quadratmeter und mehr.
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/11/28/bauboom-in-boomtown/
Luxussanierungen mit Fabrikflair, renditesteigernde Marketingstrategie und monatelanger Leerstand: Über den Loftboom in Leipzig
Bei einer Analyse des lokalen Loft-Marktes am Leipziger Helmholtz-Zentrum im April 2018 konnten rund 1.800 solcher Wohneinheiten erfasst werden, die in Planung, im Bau oder kürzlich fertiggestellt waren. Sie machen einen beträchtlichen Teil der aktuellen Bauaktivitäten in Leipzig insgesamt aus, so wurden im Jahr 2017 etwa 3.600 Wohneinheiten genehmigt und 1.600 fertiggestellt. Räumlich konzentrieren sich die Lofts am ehemaligen Industriestandort Plagwitz sowie seit wenigen Jahren verstärkt im Graphischen Viertel und im Leipziger Norden. Auffällig ist, dass die Lofts sehr unterschiedliche Größen haben und die kleinen Einheiten bereits bei nur 32 bis 40 Quadratmetern starten (zum Teil als »Micro-Lofts« vermarktet), während 320 Quadratmeter den Spitzenwert darstellt. Der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter liegt bei 3.624 Euro und damit deutlich über den Durchschnittspreisen. Die durchschnittliche Angebotsmiete nettokalt beläuft sich auf 9,80 Euro pro Quadratmeter; Ausreißer liegen bei 13 Euro. Das gegenwärtige Loftwohnen ist folglich dem hochpreisigen beziehungsweise dem Luxussegment zuzuordnen
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/05/21/im-fokus/
Die GRK Holding GmbH steht auch im Ruf, sich gleich mehrfach auf Kosten der Leipziger Steuerzahler bereichert zu haben
Dessen Draht zum damaligen Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) verleiht dem Vorgang Brisanz: Göpel unterstützte Jungs Wahlkampf und spricht von einem „losen bekanntschaftlichen Verhältnis“.
Stadtoberhaupt Jung ließ auf Anfrage der WELT später ebenfalls Distanz zu Göpel erkennen. „Nicht zutreffend“ sei, so ließ er ausrichten, dass dieser zu seinen engsten Freunden zähle. Aber genau so als Freund hatte er den damaligen Vorstandschef der GRK-Holding AG aber noch im Februar 2006 charakterisiert, als er ihn nach seinem Wahlsieg zur Feier im engsten Kreis lud.
Bekannt ist dem SPD-Mann hingegen, dass Göpels Gesellschaft üppig aus der Stadtkasse gefördert wird, von Ende 2005 bis Mitte 2007 liegen laut Rathaus Vereinbarungen über exakt 723.616,05 Euro vor. Der Betrag, der fast dem GRK-Überschuss des Geschäftsjahres 2005 entspricht, löst bei Konkurrenten ungläubiges Erstaunen aus. Allein für die Instandsetzung eines prächtigen Gründerzeithauses im noblen Waldstraßenviertel erhielt die Firma 200.000 Euro – beschlossen in der „DB OB“, der Dienstberatung des Oberbürgermeisters. Das gegenüberliegende, ebenso prächtige Gebäude kam nicht in den Genuss städtischer Subventionen: „Als dieses Haus saniert wurde“, teilte das Rathaus lapidar mit, „standen dafür keine Gelder zur Verfügung.“
In den Beihilfen für einen seiner Wahlkampfspender vermag Jung dennoch kein Problem zu erkennen: „Die in der Frage liegende Unterstellung ist falsch.“
– https://www.gomopa.net/Themen-des-Monats.html?Monat=1
Leipzigs Bauprimus gibt unter neuem Namen Instone weiter Gas
Das bekannte Kürzel GRK verschwindet übrigens nicht aus Leipzig. Die Hausverwaltung gleichen Namens (mit 60 Mitarbeitern) führt Firmenchef Göpel separat weiter. Unabhängig von Instone errichtet er gegenwärtig noch ein Haus mit 50 Wohnungen in der Nonnenstraße 13 – es erhält eine kleine Marina an der Weißen Elster, ergänzt das benachbarte Venezia-Quartier. „Trotz schwieriger Gründungssituation konnte der Rohbau nun beginnen.“
Natürlich würden auch die GRK Golf Charity Masters fortgesetzt, versichert er.
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Leipzigs-Bauprimus-gibt-unter-neuem-Namen-Instone-weiter-Gas
750.000 Euro für „Anbräuner“ von Neo Rauch bei Charity-Auktion in Leipzig
Oberbürgermeister Burkhard Jung zitierte Goethe: „Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.“ Und: „Der Staat kann nicht alles leisten. Wir müssen Kinder in Not helfen, Eltern unterstützen. Hör‘ ja nicht auf, Steffen. Wir brauchen diese Veranstaltung.“ Steffen Göpel: „Das ist Leipzig, das ist gelebtes Bürgertum. Danke an alle, die das seit 2008 möglich machen. Wir sehen uns 2020.“ Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Hier sitzen viele engagierte Menschen, die ihren Erfolg mit anderen teilen. Das ist großartig und ein starkes Signal.“ Der Landesvater avisierte einen sächsischen Vorstoß im Kampf gegen den Krebs.
GRK-Gruppe baut am Leuschnerplatz für 90 Millionen Euro
Das Investitionsvolumen beträgt etwa 90 Millionen Euro, teilte GRK-Chef Steffen Göpel mit. „Wir können uns sowohl klassische Büroflächen, Coworking-Spaces als auch Hotelkonzepte oder betreutes Wohnen vorstellen. Ebenso sind spezielle Anforderungen für IT-Unternehmen oder Bio-Tech-Firmen umsetzbar“, sagte er.
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/GRK-Gruppe-baut-am-Leuschnerplatz-fuer-90-Millionen-Euro
Korruptionsaffäre in Sachsen – Die dunkle Seite der Macht
Und auch an der Leipziger Stadtverwaltung soll das Rotlichtmilieu nicht vorbeigezogen sein. Laut Dossier soll es dort sogar „Sexpartys“ mit Prostituierten gegeben haben. In diesem Zusammenhang werden die SPD-Politiker Wolfgang Tiefensee, Ex-OB von Leipzig und heutiger Bundesverkehrsminister, und sein Leipziger Amtsnachfolger Burkhard Jung erwähnt. Die beiden Sprecher dementieren das entschieden. „Tiefensee hat keinerlei Kenntnisse von Prostituiertenbesuchen im Rathaus. Im Übrigen ist er für eine vorbehaltlose und vollständige Aufklärung aller Vorwürfe. Insbesondere sollten alle Akten der Staatsanwaltschaft übergeben werden“, sagte ein Sprecher des Bundesministeriums. Burkhard Jung lehnte ein Gespräch mit dem Tagesspiegel ab.
Der Imageschaden für Leipzig ist immens, sagen der Grünen-Fraktionschef Wolfgang Leuze und SPD-Fraktionschef Axel Dyck. Leuze, Jurist, zog 1991 vom Westen in den Osten und leitete bis 2004 die Mietrechtsberatung in der Stadtverwaltung.
Steffen Göpel zum Honorarkonsul von Belarus ernannt
„Steffen Göpel ist ein prominenter Geschäftsmann mit internationalen Verbindungen“, begründete Denis Sidorenko, der Botschafter Weißrusslands in Berlin, die Wahl des Gründers und langjährigen Vorstandsvorsitzenden der GRK-Holding. Göpel, einst Autorennfahrer und dabei auch in der weißrussischen Hauptstadt Minsk aktiv
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Steffen-Goepel-zum-Honorarkonsul-von-Belarus-ernannt
Connewitz, dein Ruf ist schlecht, aber es reicht noch nicht!
Im letzten Jahr wurde öffentlich, dass die Immobilienfirma Hildebrand & Jürgens zum größten Spender der SPD, des Oberbürgermeister und seines Wahlkampfes gehören. Im Jahr 2012 spendete Hildebrand & Jürgens 19.500 Euro – und war damit nicht die einzige Immobilienfirma, die die SPD und Jung mit Geld “unterstützte”.
– https://www.inventati.org/leipzig/?p=3842
Milliarden-Projekt: CG-Gruppe verkauft Eutritzscher Freiladebahnhof
Gegen 14 Uhr hatte das Leipziger Rathaus eine Pressemitteilung verschickt, laut der die Kommune durch den Verkauf „überrascht“ worden sei. „Die Stadt nimmt dabei zur Kenntnis, dass die CG-Gruppe AG ihren vertraglichen festgeschriebenen Informationspflichten gegenüber der Verwaltung nicht nachgekommen ist. Nun muss eine umfassende juristische Prüfung vorgenommen werden, wie der bereits geschlossene Städtebauliche Vertrag für das Areal auch für den neuen Eigentümer gilt und dieser fortgeführt werden kann“, hieß es in der Pressemitteilung aus dem Rathaus.
Bauriese Gröner bestreitet alle Vorwürfe
Am Leipziger Amtsgericht hat am Dienstag (4. Dezember 2018) eine Verhandlung gegen den prominenten Bauprojektentwickler Christoph Gröner begonnen. Staatsanwältin Sabine Fleiner-Krüger las drei Anklage-Schriften vor, laut denen der Gründer und Chef der CG-Gruppe vor langer Zeit in mehreren Fällen Steuerhinterziehung begangen haben soll. Dabei habe er Dritte oder eigene Firmen begünstigt. Dem Fiskus sei durch fehlerhafte oder unvollständige Angaben ein Gesamtschaden im unteren sechsstelligen Bereich entstanden.
– https://www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Bauriese-Groener-bestreitet-alle-Vorwuerfe
Deutsche Wohnen baute keine 100 Wohnungen in Berlin
Deutsche Wohnen will Geschäft verlagern
Am Mittwoch hatte die DW angekündigt, vorerst alle Neubauprojekte in Berlin auf den Prüfstand zu stellen, bereits angefangene seien davon ausgenommen. Der Grund dafür sei der geplante Mietendeckel, es gehe um Investitionen von knapp einer Milliarde Euro, so die Darstellung des Unternehmens. Stattdessen werde die DW das Geld verstärkt in Regionen außerhalb Berlins stecken, beispielsweise nach Potsdam und Leipzig lenken. In diesen beiden Städten hat sie bereits laufende Bauprojekte.
In Leipzig kann man günstig wohnen, das kann aber sehr teuer sein. Ein Blick auf den Wohnungsmarkt
600.000: Zum vierten Mal in seiner Geschichte springt Leipzig über diese Einwohnermarke. Im Oktober soll es so weit sein. Erwartungsvoll schielen die einen auf diese Zahl, verheißt sie ihnen doch gute Einnahmen bei Mieten und Immobilienverkäufen. Andere fürchten, sich ein Obdach in der Stadt nicht mehr leisten zu können.
– https://kreuzer-leipzig.de/2019/08/01/billig-teuer-leipzig/
WOHNUNGS-UNTERNEHMER STEFFEN HILDEBRAND ERKLÄRT SEINEN KUNSTSCHATZ
Hildebrand ist einer der wichtigsten Immobilienunternehmer der Stadt („Hildebrand & Jürgens“, 5000 Wohnungen). Und er ist ein leidenschaftlicher Kunstsammler. Vor sechs Monaten eröffnete er unterm Dach des ehemaligen Datenverarbeitungszentrums am Dittrichring, einem Beton-Bunker aus DDR-Zeiten, sein Privatmuseum G2. Einlass nur nach Klingeln…
Am Wochenende führte Hildebrand Besucher nun persönlich durch Leipzigs geheimnisvollste Galerie.
– https://www.bild.de/regional/leipzig/immobilien/im-bilder-bunker-de
Leipziger Bauchgefühl
Steffen Hildebrand zog nach der Wende von Frankfurt am Main nach Leipzig – und erlebte den Wandel der Stadt als Immobilienentwickler mit. Schon bald begann er zudem, sich in der Kunstszene umzusehen. Und wurde so zum leidenschaftlichen Sammler.
RAZZIA BEIM LEIPZIGER IMMOBILIEN-RIESEN LICON – Fälschten drei Manager Rechnungen für 5 Mio. Euro?
Wolfgang Klein (50) von der Generalstaatsanwaltschaft: „Wir ermitteln wegen Untreue und Steuerhinterziehung gegen sie und drei weitere Angestellte von Firmen, die die Scheinrechnungen stellten. Bislang beträgt der Schaden fünf Mio. Euro.“
Unister-Prozess – Kreditschwindel wird mit Gefängnis-Strafe quittiert
Aus Wagners Umfeld hieß es immer wieder: Der dem Kreditgeschäft vorgelagerte Banker Karsten K. und der Leipziger Immobilienkaufmann Oliver B. hätten in Wagner Vertrauen zu dem dubiosen Geschäft in Venedig geschaffen, das derzeit vor dem Landgericht Leipzig verhandelt wird.
Millionen-Skandal bei der Leipzig-West AG vor Gericht
4858 Anleger um ein Vermögen gebracht – Viele Sparer verloren dabei ihre Altersvorsorge – Ermittler suchen noch immer nach dem Geld